Im Garten unseres Ferienhauses stand ein Riesentrampolin. Es ist gefühlte Jahrzehnte her, dass ich auf so einem Teil gehüpft bin. Also rauf da, ausprobieren, hoch hüpfen, fallen lassen, springen, verrückte Hopser machen, fliegen und wieder ganz weich landen. Herrlich!
Einen Tag später – haltet Euch fest – schippere ich in einem riesigen aufblasbaren rosa (!) Flamingo übers Meer. Bin ich jetzt total übergeschnappt? Nun, nicht mehr als sonst…;-)
Denn viel zu selten tun wir etwas Verrücktes, Neues, Spielerisches, Ungewöhnliches. Viel zu selten lassen wir uns auf etwas ein, wofür wir auf den ersten Blick vielleicht “zu alt”, “nicht gut genug” sind oder wofür wir eigentlich “keine Zeit” haben.
Spielen bedeutet jedoch, neue Möglichkeiten zu entdecken, neue Perspektiven einzunehmen, über sich selbst lachen zu können und manchmal dabei vielleicht auch hinzufallen.
Spielen bedeutet auch, Freude und Leichtigkeit in Dein Leben zu lassen. Und ich meine ganz bewusst hier nicht das “zocken” oder Computerspiele, sondern das “körperliche spielen”, sowie die Haltung der Leichtigkeit und der Unernsthaftigkeit. Spielen ohne Ziel und Zweck und ohne die Absicht, unbedingt gewinnen zu müssen.
“Spielen, das ist eine Tätigkeit, die zum Vergnügen, zur Entspannung, allein aus Freude an ihrer Ausübung ausgeführt werden kann, häufig in Gesellschaft mit anderen, oder nach bestimmten Regeln.”
Oft werde sie begleitet von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des “Andersseins” als im gewöhnlichen Leben”, schrieb der niederländische Kulturanthroposoph und Spielforscher Johan Huizinga in den 30er-Jahren.
Seine Idee: Der Mensch entwickelt seine Fähigkeiten über das Spiel. Im Spiel entdeckt er seine individuellen Eigenschaften und entwickelt sich anhand der Erfahrungen zu dem, was er ist.
Der Nutzen des Spielens ist seit Jahrhunderten anerkannt: Er reicht vom Entdecken durch Ausprobieren über Konfliktbewältigung, Einordnung in eine Gruppe und Verlierenlernen bis hin zum Entspannen, Träumen und Kreativsein. Eigentlich Dinge, die für Menschen jeden Alters nützlich sind.
Wenn Du eine Sache spielerisch angehst, nimmt das auch sofort den Stress raus. Die spielerische Herangehensweise lässt viel eher zu, dass Du kreative Lösungen für Dein Problem entwickeln kannst. Unter Stress sind wir nämlich nicht in der Lage, kreative Wege aus unserem Hamsterrad zu finden. Dazu ist das menschliche Gehirn schlichtweg nicht designed.
Probiere es doch mal – ganz spielerisch – aus: Wenn wir die innere Haltung einnehmen, dass das Leben Dein Spielplatz ist, auf dem wir täglich neue Aufgaben bekommen, um das nächste Level zu erreichen, geht manches leichter.
Also: Wann hast Du das letzte Mal so etwas richtig Verrücktes, Spielerisches auf Deinem Spielplatz des Lebens ausprobiert?
Dein Mantra für diese Woche:
Ich nehme mein Leben spielerisch.
Ich wünsche Dir eine verspielte Woche!
Alles Liebe
Deine Claudia